Der Himmel ist, wenn die Liebe das Leben verändert
Clara Kreiter und Stefanie Müller aus dem Weltladen verabschiedet.
Corona bedingt im kleinen Kreis der Mitarbeiterschaft und im Gemeindesaal der Stiftskirchengemeinde verabschiedeten sich am Mittwochabend
Stefanie Müller nach 30 und Clara Kreiter nach 40 Jahren aus der aktiven Mitarbeit im Landauer Weltladen.
Stefanie Müller, seit 1990 dabei, zeitweise als Vereinsvorsitzende, hat mehrere Reisen in teilweise sehr exotische Länder unternommen, vor Ort die Produktionsstätten der Importeure besucht und
nachhaltige Eindrücke zum Fairen Handel mitgebracht, so z.B. aus Indien und Nepal.
Clara Kreiter, mit Ingeborg Hermann die Initiatorin und Gründungsmitglied im Verein Partnerschaft Faire Welt e.V., blickt zurück auf 40 Jahre Weltladenarbeit in Landau. Sie fragt: „Hat die Zeit
und Energie, die wir eingesetzt haben, sich gelohnt?“ Es habe sich gelohnt, meint sie, die Weltläden arbeiteten nach dem Prinzip „Handel statt Hilfe“. Der Weltladen Landau kooperiere mit ca.
vierzig Importländern des globalen Südens, faire Preise sorgten für gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen der Produkteure.
Bis zu den coronabedingten Einschränkungen im März diesen Jahres versahen die beiden Frauen ehrenamtlich und verantwortungsvoll ihren gemeinsamen Ladendienst am Dienstagmorgen. Immer mit einem
Hauch persönlichem Humor packten sie Waren aus, verkauften, führten Kundengespräche, diskutierten politische Themen und schimpften auch manchmal über die digitale Kasse.
Vereinsvorsitzende Barbara Weyrauch dankte den Mitarbeiterinnen für ihr bisher unermüdliches Engagement. In Form einer Urkunde als Engagement- und Kompetenznachweis des Landes Rheinland-Pfalz,
unterschrieben von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, konnten die beiden eine weitere Würdigung ihrer Arbeit mit nach Hause nehmen.
Clara Kreiter gab den Kolleginnen und Kollegen für ihr weiteres Engagement im Weltladen einen Text von Kurt Marti aus dem Jahr 1971 mit, vertont im Evangelischen Kirchengesangbuch unter der
Liednummer 153:
Es sei für sie keine Utopie, sondern eine Vision, wenn der letzte Vers lautet:
Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert.
Lotte Taglieber